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„Thank you for travelling“ – Wer kennt diese Ansage aus dem Zug nicht, insbesondere wenn man bevorzugt mit dem ICE fährt? Die beiden Autoren Mark Spörrle und Lutz Schumacher, die sich gleichzeitig als bekennende Bahnfahrer bezeichnen, nehmen diesen dann auch sogleich als Titel (wenngleich in leichter Abwandlung der Schreibweise 😉 ) für ihr – natürlich nicht ganz ernstgemeintes – Buch über das Bahnfahren, welches sie aus eigener Erfahrung allzu gut kennengelernt haben.

In welche Richtung es auf den kommenden 192 Seiten gehen soll deutet schon der Untertitel an: „Wie Sie mit der Bahn fahren und trotzdem ankommen„. Nun liest man – zumindest geht es mir so – interessante („Horror“-)Geschichten rund ums Bahnfahren immer wieder gern und daher war ich wirklich gespannt, wie man das Thema umgesetzt hat. Der Einstieg  ist nett, man kann durchaus manchmal schmunzeln. Das Problem ist einfach, dass danach nicht mehr kommt. Irgendwie plätschern die Geschichten so dahin, immer gut gedacht, aber nie wirklich witzig.

Nun kann man darüber spekulieren, warum man nicht einmal richtig lachen kann. Ich sehe ein Problem darin, dass sich die Autoren nicht an tatsächlich erlebte Geschehnisse gehalten haben, sondern weitgehend eine fiktive Geschichte erzählen. Leider steigert man dies oftmals zu sehr ins Alberne, wodurch man sich schwer damit tut sich mit den handelnden Personen zu identifizieren. Die Autoren haben die Bahngeschichten so sehr überspitzt, dass die nötige Verbindung zur Realität fehlt, um Parallelen zu eigenen Erfahrungen zu ziehen. Doch genau dies scheinen Bücher, die sich über das Bahnfahren und alles was dazugehört lustigzumachen, zu brauchen um den Leser zum Lachen zu bringen. Schade, dass man dieses vorhandene Potential bei „Senk ju vor träwelling“ verschenkt hat.

Manchmal ist man gezwungen etwas zu lesen, etwa weil es als Schullektüre Pflicht ist, so wie in diesem Fall. Normalerweise macht mir das nichts aus, doch diesmal sollte es anders sein.

Nachdem wir die Verfilmung von „Homo faber“ (aus dem Jahr 1991) gesehen haben, war ich eigentlich noch zuversichtlich gestimmt, denn zumeist kann mich das Buch – im Vergleich zum Film – besser überzeugen. Aber schon nach den ersten Seiten der Lektüre von Max Frisch verflog meine Hoffnung.

Probleme bereitete mir vor allem der Schreibstil mit seinen unvollständigen Sätzen, der älteren Sprache insgesamt. Dass die Handlung immer wieder durch Rückblenden, Verweise und nachträglich hinzugefügte Meinungen unterbrochen wird, hilft auch nicht gerade beim Lesen, störte mich allerdings weniger.

Und so wollte ich „Home faber“ schon bald aus der Hand legen, doch ich hatte ja keine Wahl. Also „kämpfte“ ich mich zwei Tage lang durch die 203 Seiten und begleitete „Mister Faber“ auf seinen Stationen:

  • Der Flugzeugabsturz in der Wüste.
  • Der ungeplante Besuch seines alten Freundes Joachim auf einer Tabakplantage, der sich jedoch kurz vor ihrer Ankunft erhängt hat.
  • Das Wiedersehen mit Ivy in Ney York, von der er sich zuvor schon per Brief getrennt hatte, die dies allerdings stur ignoriert.
  • Die Schiffsreise nach Paris, wo er eine Konferenz besuchen will, auf der er Sabeth (eigentlich: Elisabeth, doch der Name gefällt ihm nicht) kennen lernt. Am Ende der Fahrt macht er ihr einen Heiratsantrag, scherzhaft!?
  • Die erneute Begegnung mit Sabeth in einem Pariser Cafe.
  • Die gemeinsame Autofahrt durch Italien und Griechenland nach Athen zu Sabeths Mutter Hannah, die Faber einstmals fast geheiratet hätte, wie sich herausstellt. Er hat sich zwischenzeitlich in Sabeth verliebt (sie auch).
  • Der Schlangenbiss an Sabeth, die er in ein Athener Krankenhaus bringt, wo es zum Wiedersehen mit Hannah kommt: Seine ehemalige Freundin, Sabeths Mutter und er der Vater.
  • Sabeths Tod. Ihm steht (nach weiteren Reisen quer über die Kontinente) eine Operation in Athen, wegen seiner Magenschmerzen, bevor: Vermutlich Magenkrebs…

Wie man sieht passiert Einiges und doch: ich fand Frischs Buch langatmig. Mir liegt es trotzdem fern „Homo faber“ schlecht zu reden, denn es gibt durchaus auch positive Meinungen. Es überzeugt mich schlicht nicht, eine rein subjektive Empfindung.

Seit Anfang des Monats habe ich nun den siebten und vermutlich (leider!) letzten Band von Harry Potter zu Hause liegen. Mit dem Lesen des 767 Seiten starken Werkes von Joanne K. Rowling wollte ich mir diesmal jedoch Zeit nehmen bis zu ein paar freien Tagen und was bietet sich dabei besser an als die Tage nach Weihnachten.

Und es war gut, dass ich diese Entscheidung getroffen habe, denn nachdem ich erst ein Mal angefangen hatte, konnte ich „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ kaum mehr aus der Hand legen. Und so war es wenig verwunderlich, dass ich nach dem zweiten Tag schon auf der letzten Seite angekommen war.

Nun was soll ich nach der Lektüre sagen? J. K. Rowling ist es wieder und diesmal zum letzten Mal gelungen ein unglaublich spannendes Werk abzuliefern, welches die Harry Potter – Reihe in ihrer Gesamtheit im würdigen Maße abschließt. Natürlich muss ich aber auch dazu sagen, dass ich das Ende sehr bedauere. Allerdings ein kleines Fünkchen Hoffnung besteht ja noch für alle Magie-Fans, nachdem die Autorin J. K. Rowling sich in einem Interview die Möglichkeit vorbehalten hat eines Tages wieder in die Zauber-Welt zurückzukehren.

Zu wünschen wäre und mit dem Epilog zum Ende des siebten Bandes stehen nun alle Türen offen für eine eventuelle Fortsetzung.

PS: Ein ausführlicher Artikel zum Inhalt von „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ wird zu gegebener Zeit auf unsere Hauptseite www.seven-books.de erscheinen.

Mein Resümee nachdem ich „Eine Frage der Zeit“ (des Schweizer Autors Alex Capus) gelesen habe: Der zwischenzeitliche Sprung in die Spiegel-Bestseller-Liste war sicherlich verdient, wobei das Buch über das Prädikat „schöne Geschichte“ nicht hinauskommt. Dabei behandelt es – aus meiner Sicht – einen spannenden Zeitraum und lässt sich über alle 304 Seiten gut lesen. Nun habe ich meinen persönlichen Eindruck voran gestellt, doch soll ein kurzer Einblick in den Handlungsverlauf von „Eine Frage der Zeit“ natürlich nicht fehlen:

Die Geschichte spielt vor bzw. während des 1. Weltkrieges. Erzählt wird dabei einerseits die Geschichte der Papenburger Schiffsbauer: Anton Rüter, Hermann Wendt und Rudolf Tellmann. Im anderen Erzählstrang steht der britische Leutnant Geoffrey Spicer Simson im Mittelpunkt.

Nachdem das Dampfschiff „Götzen“ in Deutschland zusammengebaut haben, wird es auch sogleich wieder auseinander genommen. Denn zum Einsatz soll es in weiter Ferne kommen: In der deutschen Kolonie „Deutsch-Ostafrika“. Und diese Aufgabe kommt den drei erwähnten Werftarbeitern zu. Unter Leitung von Anton Rüter sollen sie die Götzen in Einzelteilen nach Kigoma bringen und dort wieder aufbauen, sodass das Schiff schließlich für den Einsatz auf dem Tanganjikasee zur Verfügung steht.
Zunächst läuft alles nach Plan: Der Transport verläuft problemlos und der erneute Aufbau der Götzen geht ebenfalls recht zügig voran. Zwar macht ihnen die Hitze zu schaffen und mit dem Arbeitstempo auf der deutschen Werft können sie natürlich nicht mithalten, aber alles in allem konnte man zufrieden sein. Doch dann begann in Europa der 1. Weltkrieg und auch im Hafen von Kigoma schlugen bald deutsche Truppen ihre Lager auf. Für die drei Schiffsbauer blieb dies natürlich nicht folgenlos: Sie spielten nun eine wichtige Rolle für den Kriegsverlauf in Afrika, denn die Kontrolle über den Tanganjikasee hatte strategische Bedeutung für die Militärs.

Ebenfalls noch vor Beginn des 1. Weltkrieges setzt die Handlung rund um den englischen Leutnant Geoffrey Spicer Simson. Dessen Karriere hatte einen tragischen Verlauf genommen: Zwar selbstverliebt und teils egoistisch versuchte er dennoch stets das Beste für sein Land, leider hatte er dabei selten ein glückliches Händchen bei seinen Entscheidungen und so wurde er schließlich nach Afrika „strafversetzt“, wo er sich tagtäglich mit einer Flussvermessung die Zeit vertreiben durfte.
Diese Aufgabe entsprach natürlich keineswegs seinem Selbstverständnis und so sah er in dem begonnen 1. Weltkrieg seine große Chance gekommen. Und tatsächlich wurde er schon bald nach England zurückbeordert und bekam den Befehl über mehrere kleine Schiffe. Blöderweise wurde eines – durch Unaufmerksamkeit von Simson – von einem deutschen U-Boot versenkt. Das scheinbar endgültige Karriere-Aus des britischen Leutnants schien besiegelt: Trotz Krieg, bei dem ansonsten jeder Mann gebraucht wurde, versetzte man Simson an den Bürotisch, wo seine Arbeit aus dem endlosen abarbeiten von Aktenbergen bestand.
Doch einmal sollte er noch seine Chance bekommen: Die britische Armee will die Hoheit über den Tanganjikasee in Afrika gewinnen und plant hierfür zwei Schiffe nach Afrika zu schicken und sie dort durch den Busch zu transportieren. Eine Aufgabe, die wie gemacht scheint für den ehrgeizigen Leutnant Simson. Und so nimmt er diese Herausforderung überraschend umsichtig an und bringt die beiden Schiffe heil ans Ziel, wo es zur Zusammenführung beider Erzählstränge kommt.

Das Ende möchte ich diesmal nicht vorneweg greifen, denn ein wenig Spannung soll ja noch erhalten bleiben, sofern man vorhat „Eine Frage der Zeit“ selber zu lesen.

Eigentlich wollte ich mir für meinen kleinen Urlaub endlich Daniel Kehlmanns Bestseller „Die Vermessung der Welt“ ausleihen, aber wie das Leben so spielt: Ausgerechnet dieses Buch war in der Bibliothek bereits vergriffen. Nun wollte ich nicht mit leeren Händen nach Hause gehen, also griff ich spontan zu „Ich und Kaminski“ vom selbigen Autor. Der Klapptext gefiel und mit 174 Seiten schien das Werk gerade richtig für den Urlaub; ich ließ mich also überraschen.

Erzählt wird die Geschichte des jungen Journalisten Sebastian Zöllner, der sich von der Biographie des Malers Manuel Kaminski erhofft, dass sie ihm den ganz großen Durchbruch bringt. Folglich nimmt er sich für die Vorbereitungen dieser, bisher nie dagewesene Zeit und führt mit Bekannten und angeblichen Freunden des großen Künstlers, der in der Öffentlichkeit allerdings mehr und mehr in Vergessenheit gerät. Zöllner dem dies, in seiner Ruhm- und Profitgier, eigentlich gar nicht in die Karten spielt, spekuliert daher auf den nahenden Tod Kaminskis, der für kurze Zeit wieder für steigendes Interesse Bevölkerung hervorrufen wird, in welcher die Herausgabe der neuen Biographie gerade recht kommt.

Doch Zöllner steht vor einem Problem: Nach der Ankunft in dem kleinen Bergdorf, wo sich Kaminski mit seiner Tochter zurückgezogen hat, ist der Empfang keineswegs so, wie er sich diesen ausgemalt hatte. Unfreundlichkeit ihm gegenüber wird an den Tag gelegt und Möglichkeiten einmal direkt mit dem Maler zu reden, werden ein ums andere Mal verhindert. Lediglich durch Abwesenheit der Tochter und Bestechung der Haushälterin, welche Chance gerne wahrgenommen hat, gelingt es Zöllner schließlich mit ihm alleine im Haus zu sein. Das Interessanteste ist für Kaminski in ihrem Gespräch ist, dass der junge Journalist, welchem er sonst geistig offenkundig weit überlegen scheint, auf seine einstige Jugendliebe gestoßen ist. Sie, Therese Lessing, war es gewesen, die für den Wandel in Kaminskis Kunststil verantwortlich war und damit entscheidend zur Popularität seiner Bilder beitrug. Doch irgendwann hatte Therese Abschied genommen und Zöllner war jetzt fest entschlossen die beiden noch einmal zusammenzuführen, denn diese Geschichte sollte Höhepunkt in seinem Buch werden.

Überraschenderweise schien Kaminski dieser Idee nicht ablehnend gegenüber zu stehen – ganz im Gegenteil: Er drängt den perplexen Nachwuchsjournalisten sogar dazu sofort mit dem Auto loszufahren. Obwohl dieser erst Bedenken hat, willigt er schließlich doch ein: Es ist immerhin seine große Chance. Die Fahrt wird unterbrochen von diversen Merkwürdigkeiten, die aber scheinbar nur Zöllner komisch vorkommen. Für diesen wird die Reise überdies hinaus auch noch ein immenser Kostenfaktor, denn irgendwie schafft es der alternder Künstler immer wieder, dass stets sein Biograph anfallende Rechnungen übernehmen muss. Dabei hat dieser schon Schwierigkeiten sein eigenes Leben zu regeln. So schmeißt ihn etwa eine Freundin nach langem Hin und Her endgültig aus ihrer Wohnung und Zöllner muss einsehen, dass er weder richtige Freunde noch ein Dach über den Kopf hat.

Umso wichtiger wird für ihn also der Besuch bei Therese Lessing. Dort angekommen öffnet ihnen ein alter Herr, der seinen Lebensabend mit Kaminskis einstiger Jugendliebe verbringt. Diese reagiert freundlich auf dem Besuch, kann oder will sich allerdings nicht mehr so recht auf die damalige Zeit zurückbesinnen. So blieb auch dieses Gespräch, auf das Zöllner solch große Hoffnungen gesetzt hatte, für ihn mehr oder weniger ergebnislos. Damit das Desaster für ihn vollends komplett war, wartete vor der Tür auch noch Kaminskis Tochter. Nun sah er sich nicht nur diversen Vorhaltungen ausgesetzt, sondern wurde überdies mit der Tatsache konfrontiert, dass Kaminski bereits einen Vertrag mit einem Biographen unterzeichnet hatte: Hans Bahring, der Intimfeind Zöllners.
Trotzdem musste er sich letztendlich eingestehen, dass er eine gewisse Art von Sympathie für Kaminski entwickelt hat und erfüllt diesem daher noch einen letzten Wunsch: Gemeinsam fuhren sie ans Meer.

Mein Fazit zu „Ich und Kaminski“: Ein interessantes Buch, welches sich von Anfang bis Ende gut lesen lässt und die Spannung bis zuletzt aufrechterhält. Schön vor allem der Wandel des Journalisten Sebastian Zöllner: Angefangen beim selbstverliebten und geldgierigen Egoisten, der im Laufe der Erzählung erkennen muss, dass er Kaminski nicht ebenbürtig ist, dies bis zuletzt aber immer wieder verdrängt und letztendlich sein vollständiges Versagen im bisherigen Leben eingestehen muss. Zum Schluss möchte ich, neben der Leseempfehlung, allen Lesern noch den Link zu dem Artikel „Der entsorgte Künstler“, welcher bereits im Erscheinungsjahr: 2003 in der FAZ veröffentlicht wurde, mit auf dem Weg geben.

Die Frankfurter Buchmesse, welche auf eine seit 1949 dauernde Historie zurückblicken kann, ist die weltweit größte Messe in ihrem Bereich. Nachdem die diesjährige Veranstaltung, welche vom 10. bis zum 14. Oktober 2007 lief, gerade beendet wurde, ist der richtige Zeitpunkt gekommen eine kleine Bilanz von der Frankfurter Buchmesse 2007 zu ziehen. Zwar soll in diesem Beitrag nur ein kleiner Überblick über einzelne, herausgegriffene Fakten gegeben werden, allerdings werden die Links zu der Internetseite der Frankfurter Buchmesse und allen Artikeln, die auf Spiegel Online zur Messe erschienen sind, den besonders Wissbegierigen einen breitere Wissensbasis bieten.

Diskussionen über den Gast Katalonien

Es ist Tradition, dass bei der Buchmesse jedes Jahr ein wechselndes Land oder bspw. auch eine Sprachregion die Gastrolle einnimmt. Für 2007 ist diese Wahl auf Katalonien gefallen und diese Entscheidung hat schon im Vorfeld der Messe für heftige Diskussionen gesorgt. Zunächst einmal zur Einordnung: Katalonien ist eine Autonome Gemeinschaft, welche im Nordosten von Spanien zu finden ist. Bemängelt werden vor allem, die teilweise extrem nationale Ausrichtung von Katalonien und speziell im Bezug auf die Buchmesse, dass der entsprechende Sprachraum kaum der Rede wert ist. Umstritten außerdem die Entscheidung von Katalonien, dass man spanisch schreibende Autoren der eigenen Region offiziell nicht eingeladen hat und dies angesichts der Tatsache, dass die Gemeinschaft zweisprachig ist. Eines muss man allerdings zugestehen: An fehlenden Geld scheiterte es bei der Präsentation nicht. Denn hier ging man mit einen, beinahe, Rekordetat in Höhe von 12 Millionen Euro an den Start. Rückblickend muss man vielleicht auch einsehen, dass die Kritik teilweise etwas überzogen war, im Anschluss der Messe waren jedenfalls kaum noch kritische Stimmen in diese Richtung vernehmbar. Nächster Ehrengast wird übrigens die Türkei sein.

Spektakel bei Biographie-Vorstellung von Superstar-Gewinner Mark Medlock

Für großes Spektakel auf der Frankfurter Buchmesse 2008 hat auch diesmal wieder jemand gesorgt, der auf den ersten Blick so gar nicht an diesen Ort passen will und zwar handelt es sich dabei um den diesjährigen Gewinner vom allseits bekannten „Deutschland sucht den Superstar“: Mark Medlock. Obwohl erst 1978 geboren und damit noch in den jungen Jahren, fühlte er sich jetzt schon dazu berufen seine Biographie zu schreiben. Ebenso wie sein Idol Dieter Bohlen einst, hat auch Medlock es sich nicht nehmen lassen, sein 223 Seiten starkes Werk „Ehrlich“ auf der Buchmesse vorzustellen. Dabei stand er einer interessierten Besuchermenge gegenüber und stahl vielen anderen Autoren damit geradezu die Schau. Allerdings sorgten auch andere Prominente, wie beispielsweise Ben Becker, bei der Vorstellung ihrer Bücher für eine Menge Wirbel auf der Messe.

Friedenspreises des Deutschen Buchhandels geht an Saul Friedländer

Fester Bestandteil der Frankfurter Buchmesse ist die zugehörige Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, welcher in der Frankfurter Paulskirche verliehen wird und zur Zeit mit einem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro dotiert ist. Gewonnen hat dieses Jahr der israelische Holocaust-Forscher Saul Friedländer, welcher am 11. Oktober 1932 in Prag geboren ist. Besonderen Eindruck hinterließ seine Dankesrede, in welcher er unter anderem aus bisher unveröffentlichten Briefen seiner Familie zitierte, die aus dem Jahr 1942 stammen. Während er selber den Holocaust in Frankreich – unter falschen Namen – überlebte, wurden seine Eltern in Auschwitz umgebracht. Als sein bedeutendstes Werk gilt „Das Dritte Reich und die Juden“, welches in zwei Bänden erschienen ist (1998 und 2006).

Erfolgreiche Messe und positiver Ausblick

Insgesamt können die Organisatoren der Frankfurter Buchmesse auch 2007 wieder sehr zufrieden sein mit dem Ergebnis: Aus über 100 verschiedenen Ländern waren knapp 7500 Aussteller nach Frankfurt gekommen, die zusammen an die 400.000 Titel vorstellten. Bei den Besucherzahlen konnte man sich ebenfalls über ein konstantes Interesse freuen, sodass mit etwa 285.000 Personen ungefähr dieselbe Zahl, wie im Vorjahr, angelockt werden konnte. Besonders zufrieden ist man außerdem mit dem starken Lizenzgeschäft und vor allem dem positiven Ausblick in die Zukunft, welcher von nahezu allen Beteiligten vorhergesagt wird.

Zum Abschluss noch einen Link zum lesenswerten Rückblick auf die Frankfurter Buchmesse im “Literatur-Café”. Viel Spaß!

Mehr oder weniger zufällig fiel mir während des Urlaubs das Buch „Reif für die Insel – England für Anfänger und Fortgeschrittene“ von Boll Bryson in die Hände. Der Klapptext lies auf eine amüsante und ironische „Abrechnung“ mit England und seinen Bewohnern hoffen und klang für mich vielversprechend. Leichte Kost also während der Ferien. Dementsprechend fing ich das, neunundzwanzig Kapitel umfassende, Buch frohen Mutes an und wurde zunächst auch nicht enttäuscht. Beschrieben wird die Reise eines amerikanischen Journalisten, der selber lange mit Familie in England lebte und arbeitete, durch die verschiedensten Städte in Großbritannien. Zunächst scheint die Mischung aus Städtebeschreibungen, eigenen Erinnerungen und Erzählungen über die dortige Lebensweise sehr überzeugend und kurzweilig geschrieben.

Doch mit zunehmender Lesedauer ging mir immer die Lust an dem Werk verloren. Das mag damit zusammenhängen, dass ich offen gestanden kein großer Kenner von England bin und somit desöfteren Schwierigkeiten mit der Einordnung, der im Buch genannten Städte, hatte. Andererseits kam es mir ungefähr ab der Buchmitte so vor, als wiederholen sich die Kapitel immer wieder aufs neue, lediglich anders beschrieben. Der Inhalt war zumeist leider schnell berechenbar: Eine Unterkunft wird gesucht – die Wahl fällt meistens nicht besonders glücklich aus -, zu Abend gespeist wird – mangels Alternativen – in chinesischen oder indischen Restaurants und auch die Wanderungen, Zugfahrten und Stadtbesichtigungen bieten oftmals nichts Neues. Zugegeben es gibt auch unterhaltsame Stellen, aber auf den knapp 350 Seiten von „Reif für die Insel“ waren diese zu rar gesät, meine ich.

Fazit für mich: Das konnte meine – vielleicht zu hohen? – Erwartungen nicht erfüllen, was hauptsächlich daran lag, dass der Inhalt nicht wirklich für die volle Seitenzahl ausreicht. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass die Lektüre – besonders für Englandkundige – Leser trotzdem recht ansprechend kann. Auf einer Wertungsskala von 1 bis 10, wobei „10“ die Höchstbenotung ist, würde „Reif für die Insel“ von Bill Bryson von mir trotzdem nur eine „6“ erhalten.

Blog von seven-books.de

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