Senk ju vor träwelling – Bahnfahren ironisch
Jul 10th, 2008 by admin
„Thank you for travelling“ – Wer kennt diese Ansage aus dem Zug nicht, insbesondere wenn man bevorzugt mit dem ICE fährt? Die beiden Autoren Mark Spörrle und Lutz Schumacher, die sich gleichzeitig als bekennende Bahnfahrer bezeichnen, nehmen diesen dann auch sogleich als Titel (wenngleich in leichter Abwandlung der Schreibweise 😉 ) für ihr – natürlich nicht ganz ernstgemeintes – Buch über das Bahnfahren, welches sie aus eigener Erfahrung allzu gut kennengelernt haben.
In welche Richtung es auf den kommenden 192 Seiten gehen soll deutet schon der Untertitel an: „Wie Sie mit der Bahn fahren und trotzdem ankommen„. Nun liest man – zumindest geht es mir so – interessante („Horror“-)Geschichten rund ums Bahnfahren immer wieder gern und daher war ich wirklich gespannt, wie man das Thema umgesetzt hat. Der Einstieg ist nett, man kann durchaus manchmal schmunzeln. Das Problem ist einfach, dass danach nicht mehr kommt. Irgendwie plätschern die Geschichten so dahin, immer gut gedacht, aber nie wirklich witzig.
Nun kann man darüber spekulieren, warum man nicht einmal richtig lachen kann. Ich sehe ein Problem darin, dass sich die Autoren nicht an tatsächlich erlebte Geschehnisse gehalten haben, sondern weitgehend eine fiktive Geschichte erzählen. Leider steigert man dies oftmals zu sehr ins Alberne, wodurch man sich schwer damit tut sich mit den handelnden Personen zu identifizieren. Die Autoren haben die Bahngeschichten so sehr überspitzt, dass die nötige Verbindung zur Realität fehlt, um Parallelen zu eigenen Erfahrungen zu ziehen. Doch genau dies scheinen Bücher, die sich über das Bahnfahren und alles was dazugehört lustigzumachen, zu brauchen um den Leser zum Lachen zu bringen. Schade, dass man dieses vorhandene Potential bei „Senk ju vor träwelling“ verschenkt hat.